Ja, sie ist bedauerlicherweise von uns gegangen oder besser gesagt, wir von ihr. Gemeint ist die Oberliga-Mitte, in die der TTV erst vor Jahresfrist aufgestiegen war. Die vermeintlichen Experten in diversen Internetforen haben es ja von vornherein gewusst: Burgstädt heißt der erste Oberligaabsteiger nach dieser Saison;
schließlich hat der TTV keine bezahlten Spieler in seinen Reihen und sich vor der Saison lediglich mit zwei 20-Jährigen verstärkt, deren TTR-Wert (für normal Gebliebene: TTR=TischTennis Rating, eine Maßzahl für die Spielstärke der Aktiven) weit unter 2000 Punkten lag. Das Blöde an der ganzen Angelegenheit ist jetzt, dass diese „Experten“ am Ende auch noch Recht hatten…
Aber es war eine tolle Zeit, die erste Oberligasaison nach zwei Jahren Verbandsliga. Burgstädt brachte die beste Mannschaft, die je für den TTV gespielt hat, an die Tische mit den beiden Neuzugängen Robert Janke und Daniel Köhler im ersten Paarkreuz und den bewährten Kräften Philipp Klimant und Lars Zirngibl im zweiten und den beiden „Thomanern“ Wächtler und Winkler im dritten Paarkreuz.
Was bleibt haften nach dieser Saison? Da wäre auf alle Fälle das internationale Flair in dieser (fünften) Liga zu nennen. Spieler z.B. aus Chile, Irland, Ägypten, Montenegro und sogar aus China bereicherten die Liga mit ihren Künsten. So kamen z.B. von den 18 Gegnern, die unsere Akteure im ersten Paarkreuz, Daniel Köhler und Robert Janke hatten, 12 aus dem Ausland.
Apropos Robert Janke. Was der Junge in dieser Saison abgeliefert hatte, war schon phänomenal. Zu Saisonbeginn von Bautzen nach Burgstädt gewechselt, begeisterte der gebürtige Potsdamer Mitspieler und Zuschauer mit seiner außergewöhnlichen Spielweise, seinem riesigen Schlagrepertoire und Nerven wie Drahtseile. Legendär waren seine beiden Spiele gegen den syrischen Meister Yhya Mosslly (Leutzsch), die er nach schon beängstigendem Rückstand in letzter Sekunde noch rumriss. Innerhalb dieser Saison steigerte er seinen TTR-Wert um unglaubliche 136 Punkte.
Was bleibt sonst noch hängen? Da wäre auch zu nennen, dass oftmals Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entschieden. Und auf diesem Gebiet hat Burgstädt noch reichlich Luft nach oben. Viele sagen „Pech“ dazu, andere sprechen von „Unvermögen“. Der Wahrheit am nächsten kommt sicher eine Mischung von beiden. Wenn man da an das unnötige 6:9 gegen Jena in der Vorrunde denkt oder an die bittere 7:9-Niederlage gegen Schleiz oder an die beiden, hauchdünn verlorenen Schlüsselspiele gegen Gornsdorf und Dresden, die dann die Partien gegen Burgstädt entschieden haben, kommt man zu dem Schluss, dass der TTV eigentlich ganz, ganz nah am Klassenerhalt war. Aber was solls, das Saisonziel wurde nicht erreicht, es hat aber insgesamt mit dieser Mannschaft Riesenspaß gemacht. Und so wird halt die nächste Spielzeit in der Sachsenliga bestritten, das ist auch kein Beinbruch. Die Ziele sind bereits jetzt abgesteckt, sie lauten „Sächsischer Mannschaftsmeister“ und sofortiger „Wiederaufstieg“.
Der TTV Burgstädt bedankt sich an dieser Stelle bei den vielen fleißigen Helfern, die zu Vorbereitung und Durchführung dieses Oberliga-Ausfluges beigetragen haben. Ein ganz herzliches Dankeschön auch an das Burgstädter Publikum, das bei den Heimspielen die Jahnhalle oftmals zum Beben brachte. Insbesondere bei den beiden letzten Spielen, als gegen Gornsdorf 120 Anhänger beider Teams für eine famose Stimmung sorgten und zum Saisonabsch(l)uss, der beim SV Dresden-Mitte quasi zum Heimspiel für den TTV wurde. Das war auch großer Sport von den Rängen. Oberliga, auf Wiedersehen!